Ab wann Welpenfutter auf Erwachsenenfutter umstellen? Was du beachten musst!
In den ersten 8 Wochen nach der Geburt wird der Welpe mit Muttermilch versorgt und bekommt danach ein Welpenfutter, welches genau auf die Bedürfnisse des kleinen Vierbeiners ausgerichtet ist. Ab wann sollte man das Welpenfutter auf Erwachsenenfutter umstellen? Nach ca. 12-18 Monaten erfolgt die Umstellung vom Welpenfutter auf das Erwachsenenfutter. Den genauen Zeitpunkt für deine Rasse kannst du unserer Wachstumskurve entnehmen – hierfür einfach herunterscrollen.
Die Umstellung des Futters sollte im Rahmen von ca. 10 Tagen erfolgen, damit sich die Verdauung auf das neue Futter einstellen kann. Der Anteil des Erwachsenenfutters im Vergleich zum Welpenfutter wird in diesen Tagen schrittweise erhöht, während das Welpenfutter reduziert wird - eine genau Anleitung findest du unten im Text im Abschnitt „Die schrittweise Umstellung von Welpen- auf Adultfutter“.
Das Welpenfutter in den ersten Wochen nach der Geburt
In den ersten Wochen nach der Geburt wird ein Welpe, wie wir Menschen auch, mit Muttermilch versorgt. Dementsprechend ist sein Magen-Darm-Trakt hierauf ausgerichtet: Der Mageninhalt enthält größere Mengen des Enzyms Laktase, was für die Spaltung von Milchzucker verantwortlich ist. Ab einem Alter von 3-4 Wochen beginnt der Welpe nun zunehmend auch feste Nahrung (Welpenfutter) zu sich zu nehmen und die Milchaufnahme verringert sich. Nun müssen alle benötigten Nährstoffe über das gegebene Welpenfutter zugeführt werden. Mit dieser sogenannten „Beifutter-Aufnahme“ verändert sich auch die Zusammensetzung der Magensäure und immer mehr Kohlenhydrat-spaltende Enzyme werden aktiv. Mit ca. 8 Wochen werden die meisten Welpen nicht mehr von der Hündin gesäugt und nehmen nur noch feste Nahrung zu sich. Ihr Verdauungstrakt entspricht jetzt nahezu dem eines ausgewachsenen Hundes. Daher folgt im letzten Schritt die Umstellung von Welpenfutter auf Erwachsenenfutter. Hierauf gehen wir weiter unten im Text Schritt für Schritt ein.
Das erste Welpenfutter
Besonders in den ersten 6-8 Monaten haben Junghunde einen erhöhten Energie- und Nährstoffwechsel. Daher ist gerade in dieser Zeit ein spezielles, auf die Bedürfnisse von Welpen abgestimmtes Futter sehr wichtig. Dieses wird auch als Welpenfutter, Puppy Food oder Junior Food bezeichnet und sollte auf der Verpackung klar gekennzeichnet sein. Es sollte sich um ein Alleinfuttermittel handeln, da jegliche Zusätze den Nährstoffgehalt des kleinen Vierbeiners extrem stören und eine gesunde Entwicklung beeinträchtigen können. Geeignetes Hundefutter bzw. Welpenfutter für die Wachstumsphase zeichnet sich vor allem durch einen hohen Energiegehalt, auf den Bedarf des Welpen abgestimmte Mineralstoffgehalte und hochwertige, leicht verdauliche Proteine von hoher Qualität aus. Lange Zeit galt eine Überversorgung mit Proteinen als schädlich und stand im Verdacht, Skeletterkrankungen zu verursachen. Wissenschaftliche Studien haben diese Theorie jedoch inzwischen widerlegt. Trotzdem sollte die Futtermenge strengstens kontrolliert werden, da ein überfütterter Welpe zunächst einmal nicht dick wird, sondern einfach schneller wächst, was sich nachweislich ein Leben lang auf die Gesundheit des Hundes auswirken kann.
Durchschnittliche Wachstumskurve für Rüden
Durchschnittliche Wachstumskurve für Hündinnen
Die schrittweise Umstellung von Welpenfutter auf Erwachsenenfutter
Schritt 1 der Futterumstellung:
Das neue Futter sollte zunächst sorgsam ausgewählt und auf die Bedürfnisse des Hundes
abgestimmt sein. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass der Welpe und heranwachsende Junghund ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Futter enthält. Das bedeutet, dass die Zusammensetzung und insbesondere die Mineralstoffmenge den wachsenden Hund optimal unterstützen muss. Erhält der Welpe in der Wachstumsphase ein Adultfutter oder ein nicht auf die Bedürfnisse eines Welpen abgestimmtes Futter, so riskiert man schwere Entwicklungsstörungen, die nie wieder ausgeglichen werden können.
Welpenbesitzer sollten gleichzeitig darauf achten, dass ihre Welpen nicht zu schnell wachsen und nicht zu schwer sind. Eine Überfütterung des heranwachsenden Hundes kann Probleme wie Hüft- oder Ellenbogengelenksdysplasie oder auch OCD nach sich ziehen. Übergewicht und ein zu schnelles Wachstum sollten mit Hilfe einer auf das Endgewicht ausgerichteten Wachstumskurve überwacht und verhindert werden.
Zudem müsst ihr euch zwischen Trocken- und Nassfutter entscheiden. Alternativ könnt ihr natürlich auch BARFEN – Für diese Form der Ernährung solltet ihr jedoch schon ein „fortgeschrittener“ Hundehalter sein, da hier einiges an Wissen erforderlich ist. Hier findest du mehr zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Futterarten. Des Weiteren solltest du prüfen, ob bereits Futtermittel-unverträglichkeiten oder Allergien identifiziert wurden und diese Inhaltsstoffe direkt ausschließen. Insofern wir bereits ein Alleinfuttermittel für deine Rassenfamilie anbieten, können wir dir die weitere Suche durch den Hundefutter-Dschungel ersparen. Gemeinsam mit anderen Tierärzten, Hundeernährungswissenschaftlern und Hundeeltern haben wir für jede Rassenfamilie ein Futter entwickelt, welches genau auf die jeweiligen Bedürfnissen und Anforderungen zugeschnitten ist. Hier findest du mehr zu unserem rassenspezifischen Hundefutter.
Schritt 2 der Futterumstellung:
Ab wann sollte man von Welpenfutter auf Erwachsenenfutter umstellen? Gibt es einen optimalen Zeitpunkt für die Futterumstellung?
Der richtige Zeitpunkt der Futterumstellung von einem Welpenfutter auf ein Erwachsenen-futtermittel ist mit dem Abschluss der Wachstumsphase gekommen. Sobald das Knochenwachstum abgeschlossen ist, sollte man mit der Futterumstellung beginnen. Dein Vierbeiner hat nun seine endgültige Größe so gut wie erreicht.
Dies ist bei den meisten Hunden mit ungefähr 10-12 Monaten der Fall. Sehr große Rassen wachsen teilweise sogar noch länger.
Im Zweifel sollte mit einem futter-beziehungsweise fachkundigen Tierarzt besprochen werden, wann der optimale Zeitpunkt für die Futterumstellung von Welpenfutter auf ein Adultfutter ist.
Als kleinen Anhaltspunkt kannst du den Zeitpunkt auch mithilfe unserer Wachstumskurven für Rüden und für Hündinnen einsehen. So stellst du ganz einfach fest, ab wann dein Hund bereit für Adultfutter ist.
Schritt 3 der Futterumstellung:
Plane nun die Futterumstellung vom Welpen- auf das Erwachsenenfutter. Insgesamt empfehlen wir, diese langsam über einen Zeitrahmen von ca. 10 Tagen durchzuführen und den Anteil des Erwachsenenfutters für deinen Junghund schrittweise zu erhöhen. So garantierst du eine bekömmliche Futterumstellung für deinen Vierbeiner.
Der Umstellungszeitraum vom Welpenfutter auf Adultfutter ersteckt sich über 10 Tage. Wichtig ist es, den Anteil des Adultfutters schrittweise zu erhöhen.
Im höheren Alter kann eventuell noch einmal eine Umstellung auf Seniorfutter in Betracht gezogen werden. Dies ist aber nicht zwangsläufig notwendig.
Wichtig! Probleme durch Umstellung des Welpenfutters?
Leidet dein Vierbeiner an starken Blähungen, Durchfall oder Erbrechen, obwohl du die Futterumstellung langsam vorgenommen hast? Wenn sich dies mehr als ein paar Tage hinzieht, solltest du einen Tierarzt kontaktieren. Insbesondere bei Durchfall hilft auch eine 24h Fastenkur mit anschließender Schonkost.
In diesem Artikel erfährst du zudem alles über die verschiedenen Arten von Kot.
Liebe Grüße, Eure Helena
Du würdest gerne tiefer in dieses Thema einsteigen? Hier findest du weiterführende Literatur und Quellen:
1: Zentek, J. (2016) (Hrsg. 8), Ernährung des Hundes, aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag