HILFE - MEIN HUND HUSTET!
Auch Hunde können sich erkälten! Gerade die nasskalten Übergangsmonate im Frühjahr und Herbst bieten Atemwegsinfekten gute Bedingungen. Wie du Atemwegserkrankungen und Husten bei deinem Liebling erkennst, was dahinterstecken könnte und wie du deinem Vierbeiner helfen kannst – das und noch mehr erfährst du in unserem Blogartikel!
Husten? Wie man ihn noch besser unterteilen kann!
Husten ist – wie beim Menschen auch – keine eigenständige Erkrankung, sondern lediglich ein Symptom. Die Ursachen für Husten können vielfältig sein. Als Besitzer gilt es als erstes, folgende Frage zu klären: Hustet mein Hund oder versucht er zu erbrechen? Auch beim Husten nimmt der Hund eine ähnliche Körperhaltung ein, wie beim Erbrechen, er zeigt mehrfach bellenden Husten und schlussendlich oft auch ein Würgen und oft auch ein Ausspucken von Schleim und manchmal sogar Futterbröckchen.
Handelt es sich tatsächlich um Husten, so kann dieser noch weiter unterteilt werden. Wenn das Verhalten plötzlich und mehrfach hintereinander auftritt, so handelt es sich um akuten Husten. Tritt dieser immer mal wieder kurz mit größeren zeitlichen Abständen und über einen längeren Zeitraum auf, so handelt es sich um chronischen Husten. Eine weitere Unterscheidung der Hustenformen ist – wie beim Menschen auch – die Unterscheidung zwischen trockenem und feuchtem Husten mit Auswurf.
Wichtig ist auch, ob dein Vierbeiner noch weitere Symptome zeigt. Bei zusätzlicher Schwäche, Fieber oder Atemnot sollte dringend ein Tierarzt kontaktiert werden. Dann kann hinter dem Husten auch eine schwerwiegende Erkrankung stecken.
Zeigt dein Hund außer Husten auch noch Fieber oder deutliche Schwäche, so sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Was kann die Ursache für Husten bei meinem Hund sein?
Ursachen für Husten beim Hund können sehr vielfältig sein. Deshalb fragt der Tierarzt auch ganz genau, um welche Form von Husten es sich handelt. Idealerweise hast du sogar ein kurzes Video gemacht, wenn dein Hund hustet. Dies kann sich dein Tierarzt dann anschauen und sich ein noch besseres Bild machen. Wir haben dir einige mögliche Ursachen für die verschiedenen Hustenformen zusammengefasst:
Ursachen für trockenen, akuten Husten:
- Atemwegsinfekt im Anfangsstadium, zum Beispiel Zwingerhusten
- Einatmen von Futterstücken oder Flüssigkeit
- Einatmen von reizenden Stoffen, zum Beispiel Zigarettenrauch
- Parasiten wie beispielsweise Lungenwürmer
Ursachen für trockenen, chronischen Husten:
- „Herzhusten“ durch Druck von einem zu großen Herzen auf die Hustenrezeptoren an den Bronchien
- Druck durch Tumore oder Lymphknoten
- Trachealkollaps, vor allem bei kleinen Hunden
- Lugenwürmer
Ursachen für feuchten Husten:
- Fortgeschrittener Atemwegsinfekt (zB. Bronchitis oder Lungenentzündung)
- Lungenödem
- Bluthusten durch Trauma, Entzündung oder Tumor
Es ist wichtig, die Ursache von Husten beim Hund grob einschätzen zu können. Je nach Auslöser muss nämlich manchmal schnell ein Tierarzt aufgesucht werden.
Welche Hausmittel gibt es gegen Husten und wie kann ich meinen Hund schützen?
Leichte Atemwegsinfekte lassen sich meistens therapieren, ohne dass ein Tierarzt zu Rate gezogen werden muss. Genau wie der Mensch profitiert auch dein Vierbeiner von pflanzlicher Unterstützung. Dies kann in Form von für den Hund geeigneten Hustensäften sein oder sogar Tee. Ein bisschen Schonung und vielleicht ein warmes Mäntelchen helfen deinem Fellfreund schnell wieder auf die Beine. Als Hausmittel kommen vor allem Inhalation mit gesättigter Kochsalzlösung und Tees in Frage. Von anderen Dingen sollte eher abgesehen werden oder vorab der Tierarzt kontaktiert werden.
Bei Hunden, die zu Atemwegsinfekten neigen, macht es zudem Sinn in den kälteren Jahreszeiten das Immunsystem zu unterstützen. Auch hier gibt es gute pflanzliche Präparate, die meistens auch gut verträglich sind. Oft hat dein Tierarzt auch eine Alternative im Sortiment, am besten fragst du einfach mal nach! Dann sollte dein empfindlicher Hund vor starkem Wind und schweren Regenfällen geschützt sein. Entweder indem du deine Gassirunden dann planst, wenn das Wetter einigermaßen stabil ist, oder sogar durch ein Mäntelchen.
Prophylaktisch existieren auch zwei Impfungen gegen Husten, genauer gesagt gegen zwei Erreger des Zwingerhusten-Komplexes. Parainfluenza und Bordetella bronchiseptica heißen die beiden Komponenten, gegen die du deinen Hund impfen lassen kannst. Dies ist vor allem dann empfehlenswert, wenn dein Hund viel Kontakt zu anderen Hunden hat oder er regelmäßig in eine Hundetagesstätte oder -pension geht, wenn er sehr alt ist oder aus anderem Grund kein gutes Immunsystem hat.
Je nach Ursache des Hustens kann auch das Verwenden eines Brustgeschirrs statt eines Halsbandes vorbeugend gegen Husten helfen. Ebenso sollte dein Hund keinen reizenden Dämpfen oder Gerüchen ausgesetzt sein, wie beispielsweise von scharfen Putzmitteln oder Rauch. Falls dein Hund zu schnell frisst und Futter einatmen könnte, eignet sich ein Anti-Schling-Napf, die Fressgeschwindigkeit zu verringern.
Bei leichten Atemwegsinfekten reichen oft Ruhe, Wärme und heißer Tee.
Wann muss ich mit Husten zum Tierarzt?
Zeigt sich bei einem leichten Husten nach ein paar Tagen und durch Hausmittel keine Besserung oder kommen Schwäche oder Fieber hinzu, so sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Dieser wird deinen Vierbeiner genau untersuchen und unter anderem auf geschwollene Lymphknoten, geröteten Hals, Auffälligkeiten des Herzens oder erhöhte Temperatur achten. Auch wird er genaue Fragen stellen, wie lange der Husten bei deinem Hund schon andauert und wie er sich anhört. Sinnvoll kann es sein, einen Hustenanfall mit dem Smartphone gefilmt zu haben, dann kann sich dein Tierarzt selbst ein Bild machen.
Je nach Untersuchungsbefunden müssen manchmal noch weitere Untersuchungen gemacht werden, wie ein Blutbild oder eine Röntgenaufnahme. Auch ein CT oder MRT ist in einigen Fällen sinnvoll. Die Notwendigkeit dieser teuren weiterführenden Untersuchungen muss aber genau mit dem Tierarzt diskutiert werden.
Die Therapie des Hustens richtet sich ganz nach der Ursache. Ist eine Entzündung schuld, so benötigt der Hund vielleicht einen Entzündungshemmer und ein Antibiotikum. Bei einem Herzproblem muss dieses entsprechend therapiert werden.
Unser Fazit
Husten kann vielerlei Ursachen haben. Je nachdem ist die Therapiegestaltung sehr individuell. Meistens lässt sich ein Husten schnell wieder unter Kontrolle bringen und therapieren, es kann allerdings auch immer eine schwere Grunderkrankung als Ursache zu finden sein. Deshalb ist es wichtig, als Besitzer bereits eine Einschätzung vornehmen zu können, was als mögliche Ursache in Betracht kommt.