ACH DU KACKE: ALLE ARTEN VON KOT, WAS SIE BEDEUTEN UND WAS ZUTUN IST!
Eine veränderte Kotkonsistenz ist sicherlich etwas, mit dem sich jeder Hundebesitzer schonmal auseinandersetzen musste. Manche Vierbeiner sind anfälliger für Durchfälle und leiden schnell darunter, wenn sie mal etwas falsches Fressen, während andere selten mit diesem Problem konfrontiert werden.
Probleme mit dem Darmtrakt treten oft, aber nicht immer, gemeinsam mit Magenproblemen auf. Die Ursachen sind vielfältig und an der Art der Veränderung des Kotabsatzes lassen sich bereits eine Menge Rückschlüsse darauf ziehen, wo etwas im Argen ist. Wichtig ist, sich zwischendurch die Hinterlassenschaften seines Hundes genau anzusehen, um Veränderungen direkt zu bemerken.
Expertentipp
Wenn euch die genaue Beschreibung schwerfällt, oder ihr etwas sehr merkwürdiges entdeckt, so macht davon ein Foto oder sammelt den Kot für euren Tierarzt ein.
Kotabsatz im Fokus: Variation in Farbe, Konsistenz und Frequenz
Veränderung der Kotkonsistenz
Der Schweregrad von Durchfällen kann sehr unterschiedlich sein. Während sich die allermeisten innerhalb von 1-2 Tagen ohne jegliche Therapie einstellen, gibt es auch schwere
Erkrankungen, die tierärztlicher Hilfe bedürfen, oder chronische Verläufe, bei
denen es kompliziert sein kann, eine nachhaltige Symptomfreiheit zu erreichen.
Man unterscheidet bei Durchfall zwischen Dickdarm- und Dünndarmdurchfällen.
Symptome Dickdarmdurchfall:
- Wenig Kotvolumen
- Häufige Schleimbeimengungen
- Frisches Blut möglich
- Stark gesteigerte Kotabsatzfrequenz
- Starker Drang zu Pressen
Symptome Dünndarmdurchfall:
- Häufig mit Gewichtsverlust
- Viel Kotvolumen
- Selten Schleimbeimengungen
- Schwarzer Kot (verdautes Blut) möglich Selten Drang zu pressen
- Oft normale bis leicht gesteigerte Kotabsatzfrequenz
Die Unterscheidung muss nicht immer eindeutig sein, es gibt auch Mischformen. Liegt eine Unverträglichkeit vor oder handelt es sich um
stressbedingten Durchfall, liegt meist Dickdarmdurchfall vor.
Art vom Kot beim Hund: Farben, Typen und Tipps
Kot Typ 1: Braun und Wässriger Durchfall
Erklärung:
Was bedeutet brauner, wässriger Durchfall? Brauner, weicher bis wässrig-flüssiger Durchfall ist der Klassiker unter den Durchfällen des Hundes. Manchmal mit Schleimbeimengungen aus dem Dickdarm versehen, ist diese Form nicht direkt besorgniserregend, solange der Hund noch frisst und das Allgemeinbefinden ungestört ist. Ursache kann eine akute Unverträglichkeit, die Aufnahme von Fremdmaterial auf dem Spaziergang, eine leichte Vergiftung, ein Magen-Darm-Infekt oder Parasiten sein.
Tipps: Was tun bei braunem, wässrigem Durchfall?
#1 : Nahrungskarenz! Also der Verzicht auf Nahrung – für 12-24 Stunden und anschließendes Anfüttern mit leicht verdaulicher Magen-Darm-Schonkost in kleinen Portionen heilt die
meisten Durchfälle.
#2: Ergänzend können Kohletabletten oder Flohsamen mit in das Futter gemischt werden. Bei wiederkehrenden Episoden sollte der Entwurmungsstatus überprüft und Unverträglichkeiten ausgeschlossen werden.
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Kot Typ 2: Gelb und Wässriger Durchfall
Erklärung:
Was bedeutet gelblicher Durchfall? Orangefarbener oder gelber Durchfall kann manchmal im Rahmen einer Giardien-Infektion auftreten, dann oft einhergehend mit Phasen von Erbrechen und Schleimbeimengungen im Kot. Häufig ist gelber Kot allerdings ein Zeichen für ein ernsthaftes Problem der Leber oder der Gallengänge!
Tipps: Was tun bei gelben, wässrigem Durchfall?
#1: Bei anhaltendem gelbem Kotabsatz sollte dringend ein Tierarzt kontaktiert werden, der dann eine Kotuntersuchung auf Giardien durchführt und bei Bedarf die Leber weiter untersucht.
#2: Ausgeschlossen werden sollte, dass der Hund etwas gefressen hat, das gelbe Farbpartikel
enthält und deshalb der Kot eine gelbliche Farbe aufweist.
Kot Typ 3: Grauer Durchfall bzw. Kotabsatz
Erklärung:
Grauer Kotabsatz kommt ab und zu beim Hund vor und hat meistens eine deutliche Fettbeimengung. Ursächlich ist ein Problem der Bauchspeicheldrüse oder der Galle.
Tipps: Was tun bei grauem, wässrigem Durchfall?
#1: Bei anhaltendem grauen Kotabsatz (als Durchfall oder fester Kot) sollte der Hund unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Bis dahin sollte er fettreduzierte Schonkost erhalten.
Kot Typ 4: Schwarzer Kotabsatz
Erklärung:
Was bedeutet schwarzer Kot? Schwarzer Kot kann entweder durch schwarzes Futter oder beispielsweise Kohletabletten entstehen. Ist der Kot allerdings schwarz und teerig, so handelt es sich meist um sogenannte Meläna. Dies bedeutet, dass verdautes Blut im Kot ist. Der Hund hat also entweder eine Blutung im vorderen Magen-Darm-Trakt (z.B. Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür) oder hat eine größere Menge Blut abgeschluckt, zum Beispiel durch eine Verletzung in der Maulhöhle.
Tipps: Was tun bei schwarzem Kot?
#1: Meläna ist immer ein dringendes Warnsignal und sollte ernst genommen werden! Bei wiederkehrendem Auftreten und vielleicht zusätzlichen Symptomen wie Erbrechen, Bauchschmerzen oder Inappetenz (also der Futterverweigerung) sollte dringend eine Magen-Darm-Abklärung erfolgen! Magengeschwüre in Folge von Stress, langer Medikamenteneinnahme oder Allergien können im schlimmsten Fall reißen
(rupturieren) oder zu schweren Blutverlusten führen.
Kot Typ 5: Sehr Heller Kotabsatz
Erklärung:
Der Hundekot wird normalerweise durch ein Abbauprodukt des Blutfarbstoffes braun gefärbt. Dies wird durch die Leber gebildet. Ist der Kot über einen längeren Zeitraum sehr hell, also ungefärbt, so kann das für ein ernsthaftes Problem von Leber oder Galle sprechen.
Tipps: Was tun bei hellem Kot?
#1: Fällt über einen längeren Zeitraum ungefärbter Kot auf, so sollte das dringend mit einem Tierarzt besprochen werden.
Kot Typ 6: Grünlicher/Blauer Kotabsatz
Erklärung:
Ebenso wie grünliches oder blaues Erbrechen ist diese Verfärbung meistens (es sei denn, man weiß, was der Hund gefressen hat) ein Zeichen einer Vergiftung und bedarf der sofortigen Vorstellung beim Tierarzt.
Tipps: Was tun bei grünlichem Kot?
#1: Notfallmäßig kann dem Hund Aktivkohle eingegeben werden, um eventuell verbliebene Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt zu binden. Dann sollte der Hund einem Tierarzt vorgestellt werden, der entsprechende Therapien gegen eine Vergiftung einleiten kann.
Kot Typ 7: Blutiger Durchfall
Erklärung:
Was bedeutet blutiger Durchfall? Blutige Beimengungen im Durchfall sind beim Hund nicht selten. Leidet der Hund mehrere Tage am Stück unter breiigem bis wässrigem Durchfall, so kommt es auch rasch zu Blut im Kot. Ist der Verlust an Flüssigkeit noch moderat und die Futteraufnahme sowie das Allgemeinbefinden gut, so ist dies nicht direkt ein Grund zur Panik
und bedeutet auch nicht direkt eine Vergiftung! Viel häufiger ist eine Unverträglichkeit oder ein Infekt Ursache des Durchfalls. Kommt es allerdings zu plötzlich einsetzendem, schweren blutig-wässrigen Durchfall bei gleichzeitigem Erbrechen und Schwäche, so ist dies meist Folge eines Magen-Darm-Infektes oder einer Vergiftung und sollte sehr ernst genommen
werden.
Tipps: Was tun bei blutigem Durchfall?
#1: Leichte Verläufe können ebenso therapiert werden wie unblutige, braune Durchfälle, sollten aber bei ausbleibender Besserung nach ein paar Tagen einem Tierarzt vorgestellt werden. Schwere Verläufe können sich zu akuten Notfällenentwickeln und bedürfen unter Umständen der Vorstellung im Notdienst. Vor allem bei gleichzeitigem Erbrechen,
Untertemperatur oder hohem Fieber und bei Welpen oder sehr leichten Hunden.
Kot Typ 8: Schleimiger Kotabsatz
Erklärung:
Schleim als Beimengung im Kot kommt meistens aus den Becherzellen im Dickdarm. Ursache ist also meistens eine Entzündung des Dickdarms, zum Beispiel durch unpassende
Futtermittel. Schleimüberzogener Kot kommt auch bei einer Giardien-Infektion vor. Ist der Hundekot immer wieder mit Schleim überzogen und scheidet der Hund sogar manchmal nur Schleim aus, so kann das auch ein Hinweis für eine schwere (chronische) Colitis sein.
Tipps: Was tun bei schleimigem Kot?
#1: Kommt es im Rahmen einer kurzen Durchfallepisode zu schleimigem Kotabsatz, so ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Er sollte wie ein normaler selbstlimitierender Durchfall behandelt werden. Bei anhaltenden Beschwerden sollte der Tierarzt eine Kotuntersuchung auf Parasiten durchführen und bei Bedarf weitere Untersuchungen, bis hin zur Endoskopie.
Weitere häufige Formen von Darmproblemen
Blähungen
Blähungen gehören zum Alltag eines Lebens mit den Hunden. Aber wann muss man sich darüber Sorgen machen?
Die ausströmende Luft aus dem Ende des Hundedarms wird von gasbildenden Bakterien im Dickdarm produziert und ist meistens ganz normal. Es geraten unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm und sorgen dort dafür, dass die Bakterien mehr als normal zu tun haben.
Dabei können Blähungen sowohl durch ein zu viel an Faser, Kohlenhydraten oder Fett, als auch
Protein ausgelöst werden. Ebenfalls kann Milchzucker oder auch minderwertiges Protein (Schlachtabfälle mit viel Bindegewebe) zu Blähungen führen.
Gerade ein Übermaß an unverdautem Protein im Dickdarm sorgt für sehr unangenehme Gerüche beim Entweichen der Luft.
Ständige Blähungen können auch ein Zeichen für eine schwerwiegendere Darmerkrankung,
eine Unverträglichkeit oder ein Ungleichgewicht der Darmflora sein. Zeigt der Hund weitere Symptome wie Bauchschmerzen, ein schlechtes Allgemeinbefinden oder Fieber, so sollte unbedingt eine weitere Abklärung stattfinden.
Kurzköpfige Hunderassen schlucken beim Fressen oft vermehrt Luft ab, diese kommt dann
ebenfalls am Ende als Blähungen an – oft allerdings weniger geruchsintensiv. Mehr Infos zu Blähungen insbesonderen bei kurzköpfigen Rassen findest du hier.
Darmgeräusche
Ähnlich wie Blähungen sind auch Darmgeräusche in einem gewissen Maße normal!
Überlaute und ständige Darmgeräusche – sogenannte Borborygmen – können Hinweis für eine
Darmerkrankung oder eine Unverträglichkeit sein und bedürfen der weiteren Klärung.
Mehr Infos zu Blähungen und Darmgeräuschen findest du in unserem Blogartikel zum Thema Blähungen beim Hund.
Unser Fazit
- Darmprobleme können langwierig und schwierig zu therapieren sein – das passende Futter ist hier eine der Hauptpfeiler der Therapie.
- Auch wenn die passenden Hausmittelchen wie Kohletabletten und Flohsamen oder Heilerde gemeinsam mit Schonkost meistens zur Therapie reichen, ist es wichtig zu wissen, wann es sich um einen Notfall handelt.
- Welpen und sehr kleine Hunde sind weniger resistent gegenüber der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste bei Durchfall und benötigen früher medizinische Hilfe.
- Es lohnt sich, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners anzuschauen, hier erkennt man viel über den Gesundheitsstatus.